Werkbeschreibung
Biografisches
Eva Amrein-Degen (1953, Luzern CH) wuchs in Luzern auf, wo sie auch die Schulen besuchte. Von Kindesbeinen an liebte sie es, sich kreativ zu betätigen. Während ihrer kaufmännischen Ausbildung wuchs ihr Interesse an Kunst und der Wunsch selber schöpferisch zu werden. Als ihre inzwischen erwachsenen Kinder in die Schule gingen, besuchte sie 1992 Kurse in Aquarell-Malerei. Zwei Jahre später wurde sie Schülerin an der Farbmühle in Luzern. Hier setzte sich die angehende Künstlerin mit der Ölmalerei auseinander. Ihre Lehrmeisterinnen Dagmar Stroev und vor allem Vera Rothamel prägten sie und gaben ihr die entscheidenden Impulse sich selbständig als Künstlerin zu etablieren. Seit 1995 stellt Amrein-Degen regelmässig aus. Die Künstlerin wohnt in Kriens (LU) und arbeitet in Luzern (LU), wo sie seit 1999 ihr eigenes Atelier hat.
Material und Technik
Eva Amrein-Degens grosse Leidenschaft ist die Fotografie und die Malerei. Ausgang ihres Werkes sind die Fotografien, die sie auf ihren Erkundungswegen durch die Natur macht. Dabei nimmt der Fotoapparat die Rolle eines Skizzenblocks ein. Die Künstlerin interessieren die Feinheiten der Naturformen. Dabei fällt ihre Vorliebe für Strukturen und Details auf. Es sind Teile einer Baumrinde in ihrer Vielfalt und ebensolche einer Flechte, die sie als Ausgang für ihre später im Atelier angefertigten Bilder nimmt. Als Bildträger bevorzugt Amrein-Degen grundierte Leinwand, Fotografien, Holz und Papier. Gebrochene Farben und naturnahe Töne bestimmen ihre meist in Öl gemalten Bilder. Die erste Malschicht trägt die Künstlerin mit Pinsel und lasierend auf. Dieses erste Abbild trägt oft Spuren von figurativen Studien: eine Landschaft, Bäume und anderes ist erkennbar. In den weiteren Schichten trägt sie Farbe auf und wieder ab. „Es ist wie in der Natur: ein Kommen und Gehen“, erläutert Amrein-Degen. Dabei „verwischt“ sie das Figürliche bis zur Unkenntnis mit Spachtel, Rakel und anderen Instrumenten. Sie kratzt und „experimentiert“ an ihren Bildoberflächen mit Leidenschaft. Die pastos aufgetragenen und mit Farbpigmenten versetzten Schichten lassen ihre Bilder dreidimensional wirken. Die Grösse der Bilder reicht von 120x100cm bis zum Kleinstformat 20x20cm.
Bildsprache und künstlerische Aussage
„Ausgang meiner Malerei ist mein fotografisches Auge“, erläutert Amrein-Degen. Die Naturbeobachtung, das poetische Wahrnehmen von Landschaften auf verwitterten Oberflächen, die eine Geschichte erzählen, faszinieren die Künstlerin. Dabei fällt ihre Liebe zur Detailbetrachtung auf. „Nicht das Abbilden, sondern die Entstehung von Neuem interessiert mich“, so Amrein-Degen. Ihre übermalten und bis zur Abstraktheit veränderten Fotografien spiegeln ihre Aussage. Die genaue Wahrnehmung der Natur setzt Amrein-Degen in ihren Bildern mit ihrer mehrschichtigen Technik um. Diese wiederum spiegelt die tiefe Einsicht der Künstlerin in die ursprüngliche Betrachtung ihres Gegenstandes, der für den Betrachter in der fertigen Form eines Bildes abstrakt erscheint. Und dennoch gemahnen uns die Bilder Amrein-Degens an poetische Landschaften, die sie als solche auch so bezeichnet. Entsprechend ihrer fotografischen und malerischen Arbeit setzt sich die Malerin mit japanischen Haikus auseinander und fertigt diese lyrische Form der Naturbetrachtung auch selber an. „Es sind die Augenblicke in der Natur und deren Betrachtung sowie die folgende malerische Umsetzung dieser, die mich in eine schöpferische Spannung versetzt, die dann meine Arbeit bestimmt“, meint Amrein-Degen. Eine Einladung zu einem malerischen Naturerlebnis der besonderen Art.