Werkbeschreibung

Biographisches

 

Walter Altorfer wurde 1947 in Niederglatt im Zürcher Unterland geboren. In den Jahren 1973/1974 liess er sich an der Kunstgewerbeschule Zürich zum Werklehrer ausbilden; den Schwerpunkt setzte er auf Keramik. 1974 absolvierte er auch ein Praktikum beim Hafner F. Gisler, wo er über die ursprüngliche Verarbeitung von Ton unterrichtet wurde. 1985 und 1998 verweilte er für einige Monate in der Toskana, wo er im Atelier der Künstlerin Katharina Sallenbach arbeitete.

 

Der Künstler hat in der Schweiz und Deutschland an verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen teilgenommen. 

 

Material und Technik

 

Ton ist der Werkstoff, der Walter Altorfers Gestaltungswillen voll und ganz entspricht. Der Künstler schätzt den Widerstand, den es ihm in der Bearbeitung bietet, aber auch die Formbarkeit des Materials. Seiner intensiven Auseinandersetzung mit dem Ton ist es zu verdanken, dass wir nebst der künstlerischen Aussage auch viel über die Gestaltungsmöglichkeiten dieses Verwitterungsstoffes erfahren. Im Spiel mit den verschiedenen Möglichkeiten der Materialwirkung, kontrastiert er glasierte oder polierte mit rauhen oder kantig aufgebrochenen Flächen. Der elementare Stoff Ton entpuppt sich als höchst vielseitiges und ausdrucksstarkes künstlerisches Medium, wobei die Möglichkeiten, seine Erscheinung zu gestalten, als unbegrenzt erscheinen.

 

Nebst Plastiken in Terracotta fertigt Walter Altorfer heute u.a. Objekte in der traditionellen japanischen Raku-Technik an, welche sich durch eine Schwarzfärbung des Tons kennzeichnet. In diesem Fall werden die glasierten Objekte im Feuer und nicht im Elektroofen gebrannt, noch glühend aus dem Ofen genommen und in Gras, Heu oder Hobelspänen unter Ausschluss von Sauerstoff reduziert. Anschliessend werden sie in Wasser abgeschreckt, wodurch die typischen Haarrisse in der Glasur entstehen. An der Raku-Technik schätzt Walter Altorfer unter anderem das Element des Zufalls, die Tatsache, dass man nur bedingt steuern kann, welche Erscheinung die Glasur am Ende haben wird.

 

Bildsprache und künstlerisches Anliegen

 

Surreale, über- oder gar ausserirdisch anmutende Köpfe nahmen lange Zeit einen grossen Teil im Oeuvre Walter Altorfers ein. Sie visualisieren unterbewusst Empfundenes und auch Geträumtes. Dabei ziehen immer wieder markant gestaltete Augen die Aufmerksamkeit auf sich, denn Augen spielen im Leben des Künstlers eine zentrale Rolle. So dienen sie ihm nicht nur als Inspirationsquelle, sondern sind auch Medium zur Kontaktaufnahme mit anderen Menschen und Symbol für hellseherische Fähigkeiten. Augen gewähren den Blick in die Seele und das Wesen von Menschen, und sie sind wiederum auch das durch den Geist eingeengte oder erweiterte Fenster, durch welches man in die Welt hinaus schaut.

 

In seinen eher geometrischen Arbeiten, die ihn seit einiger Zeit faszinieren, erforscht Walter Altorfer das Zusammenspiel gleicher oder gegensätzlicher Formen und Farben und sucht, wenn nicht eine Balance, so eine Interaktion zwischen ihnen. Nähe und Distanz werden erforscht und verschiedene Konstellationen ausgelotet. Dabei geht es dem Künstler vor allem darum, Beziehungsfragen zu thematisieren und zu erkunden.

 

Walter Altorfer gibt viel von sich in seine Arbeit hinein. So wie der Ton bei der Formung die Körperwärme aufnimmt, so nimmt er gleichzeitig etwas vom Wesen des Künstlers in sich auf. 

Website von Walter Altorfer

www.walter-altorfer.ch/