Werkbeschreibung

Biographisches

 

Sofie Siegmann (1964, München D) zeichnet und malt viel als Kind. Die Schulen absolviert sie in der Schweiz. Während der Gymnasialzeit entschliesst sich Siegmann, Kunst zu studieren. Nach dem Abschluss an der Schule für Gestaltung in Zürich wandert sie nach Kalifornien aus. Dort widmet sie sich professionell dem Tanz. Beides: der Tanz und das Malen bilden den Hauptbestandteil ihres Lebens. Im Bereich Kunst am Bau arbeitet sie mit Jugendlichen, entwirft und installiert Keramik- und Wandbilder, welche auch Preise gewinnen. Siegmann stellt in den USA, in Deutschland, in der Schweiz, in Slowenien, in Japan und in Frankreich aus. Nach 18 Jahren in der San Francisco Bay Area kehrt sie vorübergehend von 2008 bis 2014 mit Sohn und Partner in die Schweiz zurück, um dann erneut nach Californien auszuwandern.

 

 

Material und Technik

 

Siegmanns Medium ist die Malerei. Ihr Diktus zeugt von einer bewegten Malweise.

Die Formate der Bilder bewegen sich von Mini – bis Grossformat. Die Künstlerin grundiert die Bildoberfläche mit weisser Acrylfarbe. Die Farbaufträge (Öl/Mischtechnik) verraten ihre Experimentier- und Entdeckerfreude. Siegmann arbeitet pastos, mit verschiedenen Schichten und bearbeitet diese mit der Pinselrückseite, Spatula, Stiften und anderen Instrumenten. Sogar mit Aprikosensteinen trug sie bereits Farbe auf! Bei der Bildkomposition fällt auf, dass die Bildfläche nicht ganz ausgefüllt wird, was auch die Intention der Künstlerin ist. Ab 2004 arbeitet Siegmann mehrheitlich in Serien. Die Vielfalt und technische Experimentierfreude fällt vor allem in ihrer Serie „Rush West“ auf. Hier wendet die Künstlerin verschiedene Maltechniken an. Sie benutzt bereits verwendete Spannrahmen und als „Pinsel“ Spielsachen ihres Sohnes. Zusätzlich malt sie auch mit „wiederentdeckten“ Farbstiften und Tinte, die sie direkt auf die Leinwand giesst. Ein altes Stempelkissen verwendet sie, um damit auf die Leinwand verschiedene Abdrücke zu machen. So wie die Maltechniken, variieren auch die Farben und verraten die jeweiligen Lichtverhältnisse ihres Arbeitsortes (Künstleraufenthalte z.B. in Berlin, Piran) und die Stimmung der Künstlerin. Neben Bildern finden sich im Werk von Siegmann auch Skulpturen, Objekte (Bank, Sonnenuhr), Keramikwandbilder und das Design eines Bürgersteigs.

 

 

Bildsprache und künstlerische Aussage

 

Siegmann beschreibt ihren Arbeitsprozess als langsam. Die Bilder der Künstlerin sind abgebildete Stimmungsmomente. Malen ist für sie ein langsamer Prozess: „es muss alles im richtigen Moment passieren“: die Stimmung, die Farben, der Schwung des Pinsels, die Laune. Für die Künstlerin gibt es kein „Rezept“, um Bilder zu malen. „Bei jedem Bild gelten andere Regeln, darum muss man beim Malen „flexibel“ sein“, erklärt Siegmann. Bei ihr spielen Intuition und Spontaneität eine wichtige Rolle. Die fertigen Werke hängt die Künstlerin in ihrer Wohnung auf und „kommuniziert“ mit ihnen. Bestehen sie diese „Prüfung“ nicht, werden sie entfernt. Die Bildsprache von Siegmann ist abstrakt: verschiedenartige Linien, Flächen und Farben greifen ineinander und bestimmen eine sehr dynamische, spontane Komposition. Da bleibt viel Raum für den Betrachter, eigene Geschichten zu entdecken. Ein immer präsentes Thema ist Bewegung, die einerseits durch die Technik - vor allem aber auch durch die bewegte Bildkomposition erzeugt wird. Die Farbflächen, Striche und verschiedenen Aufträge scheinen auf der Bildoberfläche förmlich zu tanzen, was Siegmanns Bezug zu Tanz korrekt wiederzugeben scheint. Vielleicht könnte man hier auch von farbigen Tanzkomposi-tionen sprechen. „Das fertige Bild muss schräg, schief sein, Spannung haben, asymmetrisch sein - mir immer komisch, unverständlich vorkommen“, erklärt die Künstlerin. Ein Tanz?

 

Website von Sofie Siegmann

www.sofiesiegmann.com