Werkbeschreibung

Biographisches

 

Nadja-Dominique Hlavka ist 1965 in Wien geboren. Nach der Schulzeit studiert sie von 1984 bis 1989 an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Zu ihren Lehrer zählen die Professoren Tasquil und Moosmann. Im Jahr ihres Studienabschlusses erhält Nadja-Dominique Hlavka den Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich, drei Jahre später den Preis des "Rainforest Project" in Salzburg und 1999 den 3. Preis der Ernst Koreff-Stiftung. Durch ein Stipendium der Sussmannstiftung vergeben vom Wiener Künstlerhaus kann die junge Malerin 1995 weiter ihrer künstlerischen Entwicklung nachgehen.

Nadja-Dominique Hlavka stellt seit 1988 in Gruppen- und Einzelausstellungen in Galerien, Museen und auf Kunstmessen in Israel, Österreich, Deutschland und der Schweiz aus. 2002 Arbeitsstipendium in Paliano, Italien.

 

Material und Technik

 

Trotz ihrer Zugehörigkeit zur jungen Künstlergeneration vertraut Nadja-Dominique Hlavka nochmals auf die klassischen bildnerischen Elemente der Malerei, auf den Umgang mit Farbe, Bildräumlichkeit und einer zeichenhaft reduzierten Gegenstandssymbolik. Öl auf Leinwand, teils mit collagierten Leinwandteilen, und Papier mit Öl-Kreide, Kohle, Graphitstift und Mischtechnik verbinden sich in Malerei, Zeichnung und Collage zu einer ausserordentlich zeitgenössischen Bildsprache."Illusionäre Raumtiefe..." entsteht in der Bildkunst Nadja-Dominique Hlavkas, wie sie es selbst pointiert zusammenfasst, "... durch Farbmodulationen und collagierte Papierschichten und das Wiederablösen von Schichten und durch die aus- und abreissende Bildoberfläche. Die Farbskala beschränkt sich auf Blau, Grün und Erdfarben. Intensiviert wird die Farbe durch die feinen Abstufungen und die unerschöpfliche Modulationsmöglichkeiten eines gleichen Tons, die es vermögen, einem Farbton immer einen anderen Klang zu geben." Es sind gedämpfte, gebrochene Farbnuancen mit fliessenden Übergängen. In den Papierarbeiten treten sie zurück hinter der akzentuierten Zeichnung und den Spuren von Collage und Décollage, die immer an das Materialhafte, Intuitive, Spontane und Prozessuale im Schaffen der Künstlerin erinnern.

Bildsprache und künstlerisches Anliegen

 

"In der Verflechtung von Farben und Formen ergibt sich eine neue Dimension, losgelöst von reiner Komposition. Der Betrachter soll hier genügend Freiraum bekommen um zu verweilen."

Unbelebte Räume kennzeichnen die primären Bildinhalte in der Malerei Nadja-Dominique Hlavkas, unbelebte geschlossene Räume, in denen sich die menschliche Figur, stellvertetend durch den Betrachter, ausserhalb des Bildraumes aufhält. Anders in den Papierarbeiten. In ihnen wird die Geschlossen- und Unberührtheit des Raumes immer wieder durch das Eingreifen figürlicher Darstellung gestört, aus der Ballance gebracht. Ihre Zeichnungen zeichnen sich durch eine ungewöhnliche Leichtigkeit aus, sind aber doch von einer gedanklichen Tiefe.

 

Nadja-Dominique Hlavkas Bilder konstituieren hermetische Welten. Jedes einzelne Bild definiert und umschreibt die Welt aufs Neue mit einem unspektakulären Farb- und Formenrepertoire, das erst in seiner subtilen Kombination und Metaphorik auf sich aufmerksam macht. Im Erkennen und Erfassen jener strukturierten Bildzeichen offenbart sich dem Betrachter eine deskriptive, analytische und innovative Bildsprache, die sich auf die Dingwelt einlässt.

 

Hlavkas Malerei ist eine Synthese zwischen zeichnerischer und malerischer Sprache. Das Zeichen, das etwas bedeutet, der malerische Gestus, der auf sich selbst hindeutet und der Bildraum, den die Farbe definiert, werden zu einem Ganzen gefügt.

 

Die Bilder haben etwas Organisches, in ihrer Materialität und Formenwelt etwas Landschaftliches, und trotzdem auch etwas Zivilisatorisches.