Werkbeschreibung

Biographisches

 

Mona Blatter (1948 – 2005) ist in Gebenstorf, AG,  aufgewachsen. Nach ihrer Ausbildung an der Zürcher Schule für Gestaltung arbeitete sie über Jahre in einem Teilpensum als Zeichenlehrerin.

 

1989 bis wenige Jahr vor ihrem Tod stellte sie regelmässig aus.

 

 

 

Material und Technik

 

Mona Blatters malerische Vorliebe liegt im Umgang mit Acrylfarben und Leinwand.
In zahlreichen Arbeitsgängen sucht sie nach stimmigen Kompositionen; immer wieder überarbeitet sie die Ergebnisse, bis sie ihrer Vorstellung entsprechen.

 

Neben der Acrylmalerei kreiert Mona Blatter aus Elementen von Bauabschrankungen oder anderwei-tigen Gebrauchsobjekten ungewöhnliche, z.T. höhenverstellbare Skulpturen, die sie mit durchschei-nendem, leuchtend-farbigem Wachs kombiniert.

 

 

 

Bildsprache und künstlerisches Anliegen

 

Wer das Oeuvre Mona Blatters kennt, staunt zunächst über den Wandel ihrer Bildthematik. Wo früher die endlosen Weiten und das helle Licht Kaliforniens standen, da stehen in ihrer neusten Werkserie Architektur- und Naturlandschaften unseres vertrauten Lebensraumes.

 

Die Künstlerin setzt sich seit 1998 mit dem Gotthardmassiv auseinander: sowohl mit seiner historischen Bedeutung als auch mit seinen visuellen Eigenschaften und seiner Geographie. Sie hat vom ‚Dach der Alpen‘ eine etymologische Bestandesaufnahme gemacht. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Entdeckungen bannt sie in Stimmungsbilder, in denen sie die Einsamkeit und Kargheit der Alpenlandschaft erhascht und die Spuren der Zivilisation mit ihrem charakteristisch vereinfachenden Formenvokabular dokumentiert: finster-abweisende Häuserreihen in verlassenen Bergdörfern werfen bedrohliche Schatten, das Leben scheint anderswo stattzufinden; Nebel verhüllt wie ein Schleier einen Bergwipfel; Felsbrocken brechen die grüne Fläche einer Wiese auf.

 

Noch strahlen ihre Bilder dieselbe Ruhe aus und noch sind sie menschenleer, doch hat sich die Künstlerin von den ebenmässigen, in hellen, warmen Farbtönen gehaltenen Flächen gelöst, die so typisch für Kalifornien sind, und hat für ihre neusten Arbeiten eine dunklere, etwas melancholischer stimmende Farbpalette gewählt. Die Welt in ihren Bildern ist wieder enger und kleiner geworden, die Alpenlandschaft belebt die für Mona Blatter typische Stille. Frühere Assoziationen mit der Motivwelt amerikanischer Pop-art-Künstler sind mit dieser Werkreihe weiter in die Ferne gerückt. 

 

In ihrer künstlerischen Entwicklung hat sie sich von den hyperrealistischen Umwelt- und Stadtskizzen, durch die sie seit 1989 in der Zürcher Kunstszene Aufsehen erregt hat, abgewandt. Sie hat die Male-rei eines Edward Hopper überwunden und sich in kontinuierlicher Reduktion auf die reinen Formen und Farben konzentriert, so lange, "bis nur noch das Wichtigste da war".