Werkbeschreibung

 

Biographisches

 

Marlen Menet ist 1946 im appenzellischen Wolfhalden geboren. 1966 schliesst sie ihre Ausbildung als Primarlehrerin ab. Zur ersten Auseinandersetzung mit der Malerei kommt es 1983. An der Schule für Gestaltung in St. Gallen beginnt Marlen Menet ihre Grundkenntnisse im Zeichnen und Malen zu perfektionieren. 1987 wird sie erstmals zur Teilnahme an einer jurierten Ausstellung nach Herisau eingeladen. Seit 1991 stellt Marlen Menet regelmässig in Einzel- oder Gruppenausstellungen in der Schweiz und in Europa aus. Sie betreut seit mehr als 20 Jahren ein privates Entwicklungsprojekt in den peruanischen Anden, das sie häufig nach Lateinamerika reisen lässt.

 

 

Material und Technik

 

Vielfalt und Stringenz, Experimentell und Tradition - Titel, mit denen man sowohl die technischen als auch die motivischen Aspekte im künstlerischen Schaffen Marlen Menets überschreiben könnte. Ihr malerisches Werk fasziniert sowohl durch eine zugleich intensive und zarte Farbigkeit als auch durch einen unkonventionellen Umgang mit künstlerischen Arbeitstechniken. So werden monochromatische, wie bunte Farbflächen von filigraner heller Wachszeichnung durchzogen. Im Kontrast zu jenen fragilen und zeichnerisch dichten Papierarbeiten stehen grosszügige Farbfelder.

Grundlage des Farbauftrags ist Papier. Die Farbe ist kein Fertigprodukt sondern aus Pigmenten mit speziellem Binder selber hergestellt.

 

 

Bildsprache und künstlerisches Anliegen

 

Das arbeitstechnische Experimentell, eine westliche Kunstauffassung, kombiniert mit Formen aus Schriften ältester Hochkulturen, vor allem des mittleren Orients, prägen Marlen Menets Arbeiten. Ihre symbolhafte Zeichensprache, ihre Schriftbilder oder Bilderschriften, wecken Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. Es sind sozusagen „Spuren der Vergangenheit“. Gegenständliches und Ungegenständliches, Gesehenes  und Gedachtes, Erfundenes und Gefundenes durchdringen sich gegenseitig. Untergegangene Kulturen sollen weiterleben. Bilderzyklen mit Titeln wie „Hethiter“ oder „Sumerer“ holen ältestes Kulturgut zurück in die Gegenwart.

 

Die Bilder möchten folgende Themata hinterfragen: „Woher kommen wir? Wie und wo waren unsere Anfänge und Wurzeln? Was ist und war Kultur? Welche Werte haben die Menschheit einst geprägt und welche sind heute wesentlich? Wodurch entwickelte sich der Mensch? Was ist uns von unserer Herkunft geblieben? Was wird auf Grund unserer heutigen, sozusagen aufgeschlossenen, modernen Kultur, durch Besserwisserei, willentlich, um Macht zu demonstrieren oder durch Unwissenheit zerstört und dadurch als unwesentlich abgestempelt? Haben wir denn heute überhaupt Besseres, Wertvolleres, Sinngebenderes zu bieten?