Werkbeschreibung

Biographisches

 

Maria Moser ist 1948 im oberösterreichischen Frankenburg geboren, wo sie noch heute als freischaf-fende Künstlerin lebt. Seit 2001 entstehen vor allem Grossformate in ihrem Wiener Atelier.

Ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien schloss sie mit dem Malereidiplom ab. 1974/75 ermöglichte ihr ein Stipendium einen neunmonatigen Studienaufenthalt in Ägypten.

Die mehrfache Preisträgerin und Stipendiatin verschiedener Österreichischer Fonds stellt seit 1975 regelmässig in Europa und Übersee aus. Werke der Künstlerin finden sich im Besitz in- und auslän-discher Museen, inkl. Kunsthaus Zürich. 1997 erhält Maria Moser den oberösterreichischen Landeskulturpreis für Bildende Kunst. Ende 2004 erhält sie eine Ausstellung von Grossformaten im Palais Harrach, Wien, dem Moderne-Teil des Kunsthist. Museums, Wien und von November 2006 bis November 2007 zeigt sie Grossformate im Technischen Museum in Wien.

 

Material und Technik

 

Ob Leinwand, Betttuch oder Papier, die Oberfläche der Bilder Maria Mosers ist bedeckt mit Farbma-terie von verschiedenster Konsistenz, von transparenten Lasuren bis zu pastosen und körnigen Schichten, die sich im Zentrum zur dichten malerischen Textur potenzieren.

Die Farbe, ob Öl oder Acryl, und das reine Pigment sind essentieller Bestandteil im Werk Maria Mo-sers. Die farbigen Gegensätze sind krass; unvermittelt steht auf dem hellen Bildgrund eine schwarze Farbbahn. Tiefes Ultramarin opponiert gegen leuchtendes Rot, kalkiges Weiss gegen trübes Violett. Die Vegetationsfarbe Grün fehlt ebenso wie Komplementärkontraste innerhalb eines Bildes. Schwarz tritt in all seinen Abstufungen bis hin zu Grau, Rot in allen Schattierungen vom dumpfen Leuchten bis zur glühenden Intensität auf. Die Farbpalette ist eng begrenzt. Maria Moser zielt auf die suggestive Wirkung einzelner Farben, der Farben des Feuers, der Korrosion und Verwitterung ab. Gerade ihre monumentalen Eisenskulpturen leben aus dem Kontrast des natürlichen Rostes und der aufgetrage-nen Farbelemente.

 

Bildsprache und künstlerisches Anliegen

 

Es sind konkrete Gegenstände, Dinge mit biographischem Bezug, die Maria Mosers Bildschöpfungen von jeher angeregt haben. Durch die Umfunktionierung der väterlichen Schlosserei in ihr Atelier hat Maria Moser ein Erbe angetreten, in dem sie sich konfrontiert sieht mit Relikten der ehemaligen Pro-duktivität. Den Stahlplatten, Eisenbändern oder Rohren begegnet sie mit leidenschaftlicher Kraft und erweckt sie in ihren Skulpturen und Bildern zu neuem Leben.

In der Regel dominiert ein einziges, zentrales Motiv aus Flächen, Kanten, Wölbungen oder Rundun-gen die Bildfläche. Die Monumentalität und reliefartige Deutlichkeit der Objekte entsteht durch Anlei-hen an die perspektivische Konstruktion kubischer Formen auf der zweidimensionalen Bildfläche und den schweren, pastosen Farbauftrag. Die suggerierte Räumlichkeit wird jedoch irritiert: Auf- und Un-tersicht der Körper sind häufig nicht zu unterscheiden; es entsteht Unsicherheit über die räumliche Situation. Tiefenräume brechen auf zwischen Licht und Dunkel; vor ihrer Weite treiben die Körper haltlos, drängen sie in den Vordergrund. Obgleich Bildtitel wie "Vernarbung", "Hülse", "Bündelung", "Glut(formation)" oder "(blühender) Rost" Realitätsbezüge offenbaren, liegen Abstraktion und Figuration dicht beieinander.

Die formalen Elemente in der Malerei Maria Mosers wirken statisch, doch die Objekte sind teilweise von einer unbehaglichen Dynamik, deren Ursprung im impulsiven, spontanen und expressiven Pinsel-duktus zu suchen ist. Die Körper verströmen eine Aura der Unantastbarkeit; manchmal scheinen sie zu glühen, manchmal den Betrachter in ihrer raumgreifenden Macht zu verdrängen.

Im Kontrast von Emotion und formaler Strenge, subtilen Bildelementen und dominanten Körpern pro-jiziert Maria Moser innere Zustände, Metamorphosen zwischen Aggression und Ausgeglichenheit. Sie fängt Lebenskräfte und -impulse ein, abseits jener Ebene, auf der sich organisches Leben bewegt. Maria Moser folgt im Technischen der intuitiv-gestischen Malerei des Informell, im Formalen jedoch durchbricht sie die informelle Ablehnung der Form: Neue Körper und Volumina treten auf. Informelle Malerei im Dienste neuer Formfindung

Website von Maria Moser

www.mariamoser.at