Werkbeschreibung

Biografisches

Johann Julian Taupe (1954 Gritschach bei Villach, Kärnten A) wuchs auf dem Bauernhof seiner Eltern auf. „Meine Kindheit und Jugend habe ich als schön und geborgen in Erinnerung“, berichtet der Künstler. Das Leben auf dem Bauernhof war bescheiden und arbeitsreich. Taupe war als Kind ein „Vielleser“ und entdeckte lesend den Maler Vincent Van Gogh. Im Alter von 14 Jahren war für ihn klar, dass er Künstler werden wollte. Nach dem Besuch der Handelsakademie, die er mit dem Abitur abschloss, absolvierte er erfolgreich die Prüfung an die Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er unter Prof. Max Weiler von 1976 bis 1981 Malerei studierte. „Ich hatte Glück und nahm bereits am Ende des Studiums am „Wiener Kunstkuchen“ teil, was mir den Eintritt in die Kunstwelt erleichterte“, kommentiert Taupe den Beginn seiner Laufbahn als Künstler.  Von 1981 bis 1983 war er zudem Lehrbeauftragter bei Prof. Arnulf Rainer an derselben Akademie. Taupe kann seit dem Abschluss des Studiums von seiner Kunst leben, was für damals wie auch heute ausserordentlich ist und auf das grosse Echo, das sein Werk erzeugt, verweist. Neben Förderstipendien, die den Künstler immer wieder ins Ausland führen, stellt Taupe im In- und Ausland aus. Er lebt und arbeitet in Wien, wo sich auch sein Atelier befindet.

 

Material und Technik

Taupes Werk ist der Malerei gewidmet. Für seine Gemälde verwendet er Ölfarben und Leinwand. Die Papierarbeiten sind mit Acrylfarbe auf Büttenpapier gemalt. Die Grösse der Bilder reicht von 10x15 cm bis 200x300 cm. Daneben arbeitet Taupe an Objekten wie den Weltbildern, bei denen er eine Serie von Globen „übermalt“ hat. Der Globus diente ihm dabei als Malkörper. Der Farbauftrag erfolgt an Objekten und in Gemälden zuerst pastos mit Spachtel und anschliessend mit Pinsel. Das Besondere an seinen Bildern ist, dass beim Entstehen eines Bildes eigentlich zwei  entstehen. Das Eine dient dem Künstler als Farbpalette (die er auch „Ursuppe“ nennt, sie bildet den Grund für das nächste Bild) und wird später als eigenes Werk weiter verarbeitet. Taupes Arbeitsprozess fängt  beim Eintritt ins eigene Atelier an. „Ich trete ein und fange an zu arbeiten. Dabei habe ich keine Vorstellung davon, wie ein Bild aussehen wird. Es entsteht im Arbeitsprozess“, erläutert der Künstler. Jedes Format „verlangt“ ein bestimmtes Bild. Die Farben wählt und mischt Taupe so, dass sie „nicht aggressiv“ und für ihn harmonisch wirken.  Die geometrisch anmutenden Flächen mit monochronen Farbaufträgen werden durch organische Formen mit einem diffusen Farbauftrag unterbrochen. Das bewirkt sowohl eine Spannung wie auch Dynamik des Bildes. Taupe hört während der Arbeit oft Musik. Sein Spektrum der Musik, die er gerne hört, ist ebenso gross wie seine Farbpalette.

 

Bildsprache und künstlerische Aussage

Die Bildwelt von Taupe ist gänzlich abstrakt. Verschiedengrosse Flächen geometrischer oder organischer Form treffen aufeinander, überlappen oder grenzen sich gegeneinander ab. Die sehr reiche Farbpalette unterstützt diesen Prozess. Dabei entstehen eine Spannung, eine Dynamik und ein besonderer Rhythmus im Bild. „Meine Malerei? Das bin ich, das ist mein Rhythmus und meine Sehnsucht.“, erklärt der Künstler. Mit Sehnsucht bezieht er sich auf seine Heimat Kärnten, ihre Landschaften und  ihre Volksmusik. Trotzdem er überall arbeiten kann, bedeutet ihm seine Heimat viel. Taupes Werk entsteht ohne Vorstellungen und  mitten im Arbeitsprozess. Dabei  geht es dem Künstler um  „reine Malerei“ . Es gibt nur die malerische Botschaft, das Ureigene der Malerei, das entsteht . Sein Werk birgt keine politische oder narrative Aussage.  „Jeder Betrachter soll das in meinen Bildern entdecken, was er für sich erkennen kann“, erklärt Taupe. Die spannungsvolle Farb- und Formwelt seiner Bilder lädt zu vielen Interpretationen ein, sogar poetische Werke wurden auf Anregung von Taupes Bildern verfasst. Trotzdem theoretisch viele Bezüge zu anderen namhaften Malern gemacht werden könnten, liegt darin nicht der „Kern“ von Taupes Werk. Für sich wirkt er  unabhängig von der Kunstgeschichte. „Meine Malerei? Das bin ich.“, bemerkt Taupe.

Website von Johann Julian Taupe

www.juliantaupe.at