Der Künstler beim SIK

http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4001139

 

Werkbeschreibung

Biographisches (1916 - 1998)

 

Mit 17 Jahren erhält der 1916 geborene Schweizer Maler Franz K. Opitz seinen ersten Zeichen- und Malunterricht bei Willy Fries. Otto Séquin führte ihn ab 1938 in die Geheimnisse der Bildkomposition ein.

Tonige, detailgetreue Landschaftsdarstellungen in frühimpressionistischer Manier aus jener Zeit bilde-ten den Ausgangspunkt zu einer stringenten künstlerischen Weiterentwicklung bis hin zur gegen-standslosen Malerei.

Als eidgenössischer Kunststipendiat unternahm Opitz in den fünfziger Jahren zahlreiche Studienrei-sen durch Europa. Doch keine Landschaft vermittelte der Herausbildung seiner Bilderwelt mehr nach-haltige Impulse als die des Mittelmeerraumes. Auf der Suche nach seinem individuellen Stil, seiner persönlichen Bildsprache, wurden sowohl die Eindrücke der herben, farb- und lichtintensiven südlän-dischen Landschaft als auch die dort vorherrschenden elementar-kubischen Architekturformen weg-weisend.

Opitz' Bilder entfalteten sich zu stimmungsvollen, atmosphärischen Momentaufnahmen, in denen ge-genständliche Details mehr und mehr zur Bedeutungslosigkeit absanken.

 

 

Material und Technik

 

Franz K. Opitz' vielseitiges Lebenswerk umfasst neben Malerei und Graphik auch Photographie, Mosaikkunst und Glasmalerei.

Doch vor allem in seinen Aquarellen wird in besonderer Weise das Zusammenspiel von geistiger Bildkonzeption und handwerklich gekonnter Umsetzung im Gestaltungsprozess eines Bildes deutlich: Form und Gesamtfarbigkeit müssen vor dem ersten Pinselstrich in der Vorstellung des Künstlers verankert sein. Franz K. Opitz geht von einer dominanten Grundfarbe aus, der er während der intuitiv-spontanen Bildgestaltung weitere Farbakzente zuordnet. Es sind vorwiegend erdig warme Töne, mit Blau oder Grün vor dunklen Hintergründen kombiniert und mit roten Farbakzenten bereichert, die die Palette Franz K. Opitz' bestimmen.

 

 

Bildsprache und künstlerische Anliegen

 

"Für den Maler sind nur die Farben wahr. Nach der Natur malen bedeutet nicht, das Objekt kopieren, sondern Farbeindrücke realisieren. Es gibt keine Linie, es gibt keine Modellierung, es gibt nur Kon-traste. aber die Kontraste sind nicht Schwarz und Weiss, sondern Farbbewegungen."

Mit diesen Worten umschrieb Paul Cézanne, einer der grossen Wegbereiter der modernen Kunst, En-de des 19.Jahrhunderts seine künstlerische Absicht und Aufgabe. Beinahe programmatisch erschei-nen Cézannes Gedanken in Anbetracht der Bilder Franz K. Opitz'.

In der Abstraktion, in der sorgfältig aufeinander abgestimmte Form- und Farbelemente dominieren, hat Franz K. Opitz seine malerische Ausdrucksform gefunden. Mit ihrer ausstrahlenden Harmonie spiegeln die Bilder einen Teil der Persönlichkeit des Künstlers, für den die besinnliche Stille eine der wichtigsten Voraussetzungen zur subtilen Auseinandersetzung mit seinen im Entstehen begriffenen Bildwerken ist.

Trotz der abstrakten Bildinhalte drängen sich sowohl durch die von Opitz gewählten Farbtöne als auch durch die spannungsreich aufeinander abgestimmten vertikalen und horizontalen Bildelemente dem Betrachter Gedanken an Erde, Gebirge oder Meer auf. Zieht man die vom Künstler gewählten Bildtitel hinzu, so erklärt sich manches. Bildunterschriften wie "Kalamos", "Asklepion" oder "Kephalos" wecken entfernte Erinnerungen an die griechische Insel- und Götterwelt, an Landschaft, Kultur und Baukunst. Man beginnt zu verstehen, welche Impressionen einer Jahrzehnte alten Griechenlanderfahrung in der Tiefe der Aquarelle verborgen liegen.