Werkbeschreibung

Biographisches

 

Caroline Sorger wurde 1963 in Freiburg im Breisgau geboren. 1982 trat sie in die Ecole Supérieure d'Arts Visuels in Genf ein und erhielt 1988 das Diplom; zwischen 1986 und 1997 unterrichtete sie Art & Design an der Ecole Internationale in Genf. 1987 wurde Caroline Sorger Mitglied der Société Suisse des Beaux Arts und fünf Jahre später der Visarte. Von 1993 bis 2002 unterrichtete sie an der 'Intensivakademie' der Galerie Vita in Bern und seit 1998 in ihrer eigenen Kunstschule in Genf „Clair de lune“. 1998 wurde sie in die kantonale Kunstkommission von Genf gewählt (FCDAV) und erhielt  von der Stadt Genf den Preis für Buchillustration. 1999 und 2003 war sie Wettbewerbslaureatin in Genf (CESCO 1999-2001, Hôpital des enfants 2003-2004) und realisierte Kunst-am-Bau-Projekte  sowohl in Genf als auch in Zürich.

Caroline Sorger hat bisher an über vierzig Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teilgenommen. Ihre Werke sind in privaten und öffentlichen Schweizer Kunstsammlungen zu sehen.

 

 

Material und Technik

 

Caroline Sorger möchte sich nicht auf eine bestimmte künstlerische Technik oder ein Material festlegen, denn für sie gibt es keine plastischen Tabus. Gemälde auf Leinwand, Assemblagen und Objekte, alle sind sie im Oeuvre der Künstlerin gleichwertig vertreten. Auch gibt es monumentale und sehr kleine Arbeiten.

 

Auf den Bildträger, sei es nun Leinwand oder ein Metall- oder Holzobjekt, malt die Künstlerin in Mischtechnik. Dabei werden Pigment, Tusche, Acryl- und Oelfarbe, Aquarell und/oder Pastellkreide zur Umsetzung des Bildinhaltes eingesetzt. Mit ihrem visuellen Ausdruck erforscht Caroline Sorger das Spannungsfeld, die Bezüge zwischen Malerei, Zeichnung und Worten oder Sätzen. Die Malerei dient als Hintergrund, welcher die Formen umspielt und hinterlegt. Die Zeichnung, welche die Konturen von Menschen, Tieren und Objekten festhält, wird zur Zeichensprache.

 

 

Bildsprache und künstlerisches Anliegen

 

Caroline Sorger stellt Inhalte dar, die über gegenwärtiges menschliches Befinden berichten. Die Seele kristallisiert sich im menschlichen Antlitz, in sich gekehrt mit geschlossenen Augen oder mit einem Blick, der den des Betrachters bannt und trotzdem unaufdringlich ist. So sind an die zwanzig Gesichts- Landschaften entstanden. In den neuen Werken legt Caroline Sorger viel Tiefes in einen einzigen Blick: Spiritualität, Respekt für unseren Planeten und Ehrfurcht vor dem Mysterium Schöpfung, Sehnsucht, Liebe und Mitgefühl, Ein- und Zweisamkeit, aber auch Exil und Auflehnung,

 

Caroline Sorger fasziniert Rilkes Idee von der Vielschichtigkeit des Gesichts, ihrer aktuellen Malerei nicht unähnlich. Holzmaserungen, Handabdrücke, Wasserspuren und Linien bilden durch ihre Wiederholung ein Muster, welches auf einmal menschliche Züge annimmt. Weit entfernt vom individuellen Portrait, soll jedes Antlitz Symbolcharakter haben, eigentlich ein« Nicht-Gesicht » sein. Jeder Gesichtszug kann auch etwas anderes bedeuten, als durchquere er einen Fluss oder eine Landschaft, als seien Augen und Münder Boote(n) und Nasen- und Engelsflügel Brüder.

 

Caroline Sorger möchte von ihren eigenen Bildern überrascht werden. Sie beschreibt ihre Werke als in sich geschlossene Einheiten, die eine eigene Erfahrungswelt repräsentieren. Im Sinne Paul Klees will sie nicht Sichtbares abbilden, sondern eigenes unsichtbares Erleben an die Betrachterin oder den Betrachter weitergeben. Die Künstlerin empfindet ihre Arbeit als ein 'durch die Bilder atmen'.  Oft erschliesst sich in ihren neueren Werken eine tiefe, spirituelle Dimension.