Website von Heinz Goebel

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Werkbeschreibung

Biographisches

 

Heinz Göbel ist 1947 in Salzburg geboren. Er studierte von 1967 bis 1972 an der Akademie der Bilden-den Künste in Wien. 1974 ermöglichte ihm ein Stipendium einen neunmonatigen Arbeits- und Studien-aufenthalt in Ägypten. 1977 erhielt er den Förderungspreis des Salzburger Kunstvereins, 1978 das Staatsstipendium für Malerei. Als Maler und Graphiker gewinnt er in den 80er Jahren mehrfach inter-nationale Preise und Wettbewerbe. Ab 1975 stellte er regelmässig in internationalen Galerien aus. Heinz Göbel lebte und arbeitete in Oberösterreich, er ist 2013 verstorben.

 

 

Material und Technik

 

Es sind Erd- und Naturfarben, die das malerische Werk Göbels beherrschen, aber nicht nur. Nuancierte Braun- und Grautöne, akzentuierte Weiss- und Schwarzkontraste, intensives Gelb oder Grün z.B. finden auf seinen Papier- und Leinwandarbeiten zu expressiv-kraftvollen Abstraktionen zusammen. Seine Bilder spiegeln in ihrer technischen und farblichen Behandlung ihren thematischen Gehalt. Die verschiedensten Materialien (Gouachefarben, Kreiden, farbige Tuschen etc.) synthetisieren sich in vielfacher Überarbeitung und Verwandlung zu komplexen Bildgefügen mit haptischen Qualitäten.

 

 

Bildsprache und künstlerisches Anliegen

 

Inhaltlich umkreist Heinz Göbel in seinem Oeuvre die Landschaft im weiteren Sinn. Es ist in Ägypten, wo er unter dem Eindruck der Wüste damit beginnt, wie im Darüberfliegen oder Vorbeifahren zufällig wahrgenommene Landschaftsformationen, weithin gedehnte Terrassen, ihre Verkantungen und Brü-che in seinen Bildwelten umzusetzen. Heinz Göbel findet hier seine persönliche Bildsprache. Immer weiter entwickelt und variiert er diese Form einer individuellen Land-Art.

Von den noch vegetativ-farbig unterstützten Auseinandersetzungen mit seiner nächsten heimatlichen Umgebung, mit Mooren, dem Wildwuchs bodenständiger Sumpfgebiete oder einer gefällten, vermo-dernden Tanne, von den panoramischen aus der Höhe und Weite erfassten Landschaften hat sich Göbel in der Zwischenzeit abgewandt. Indem er nicht mehr Berge und Täler, Flussbette und Erdter-rassengeschiebe zum konkreten Bildanlass nimmt, sind seine jüngeren Arbeiten im künstlerischen Anliegen "abstrakter" geworden.

Erdlebenbilder - so der Gesamttitel für Göbels jüngste Bildzyklen - könnten auch Erdbebenbilder heis-sen. Dynamik liegt in dem kräftigen spontanen Pinselduktus, der über die Grenzen der Bildfläche hin-auszudrängen scheint. Vor einem diffus beleuchteten beige-brauen oder grauen Hintergrund, dessen Tiefenausdehnung in der Ungewissheit bleibt, drängen sich rötlich-braune oder bläulich-schwarze, weisse oder graue, dunkle und helle Gewalten - Balken und Keile, Verdeckungen und Überschichtun-gen, Verkrustungen und Erosionen. In der Unmittelbarkeit ihres Ausdrucks packen sie den Betrach-ter, lassen sie ihn anteilnehmen an ihrer geoffenbarten Energie. "Erdzeichen " und "Terra incognita" - Assoziationen an archaische Erdentstehungsprozesse - wie der Künstler sie auf Lanzarote studieren konnte - werden wach.

Heinz Göbel lebt und arbeitet in einer Zeit, wo die Landschaften bedroht sind. In seinen Erdlebenbil-dern sucht er, die Macht evolutionärer Zerstörung und die aus ihr erwachsende Möglichkeit zur Neu-schöpfung zu visualisieren. Heinz Göbels Bildsprache fokussiert den Kreislauf unendlicher Mutation. Aus den reproduzierenden Naturimprovisationen sind Analysen unsichtbarer energetischer Abläufe geworden. "Natur als elementares Kraftfeld" (Zitat des Künstlers) ist Anfangs- und Endpunkt im male-rischen Schaffen Heinz Göbels. Es sind tektonische Kräfte, die über die von Menschenhand gestaltete Welt hinausgehen und durch die von Menschenhand umgesetzte künstlerische Imagination in eine neue Dimension des Bewusstseins überführt werden

Bilder von Heinz Goebel aus der letzten Ausstellung in Bonstetten